Slowakei:
Autobahn vignettenpflichtig, bei der Ausreise wurden Kilometerstand und Tankinhalt notiert.
Ukraine:
Reisepaß, Fahrzeugschein, grüne Versicherungskarte.
Eine Bestätigung einer Vollmacht des nicht mitreisenden Fahrzeughalters durch die ukrainische Botschaft ist nicht mehr erforderlich. Bei der Einreise wurde gar keine Vollmacht verlangt, es gibt auch keine Quittung über die Fahrzeugeinfuhr und keine Migrationskarten mehr.
Die Grenzer waren sehr nett und korrekt.
Bei der Einreise mußten wir leider ausräumen, da uns alte Kennzeichen verdächtig machten.
Ein- und Ausreise kostenlos.
Die Straßen sind manchmal nagelneu, manchmal eher Buckelpisten.
Moldau:
Reisepaß, Fahrzeugschein, ADAC-Vollmacht. Das Auswärtige Amt schreibt in den Reiseinfos, daß die Vollmacht von der moldauischen Botschaft beglaubigt sein muß.
Bei der Einreise wird eine Straßengebühr von ca. 3€ fällig. Die Quittung gilt für mehrere Einreisen.
Abfertigung lief freundlich und zügig.
PMR:
Wir nutzten den Grenzübergang Bender.
Man durchläuft mehrere Posten:
1. Moldawische Grenzpolizei. Pässe zeigen
2. Russische Armee. Durchgewunken.
3. PMR-KGB. Personen- und Fahrzeugdaten wurden in den Computer eingegeben
4. PMR-Schlagbaum. Dort mußten Zoll- und Einreiseformalitäten erledigt werden.
Das Zollformular fürs Auto ist nun auch in englischer Sprache verfügbar, Ausfüllbeispiele lagen bereit (!). Es war eine Straßen- und eine Zollgebühr -insgesamt 12$- zu entrichten. Dafür gab es eine Quittung. Ein Exemplar des Formulars bekommt man ausgehändigt, es gilt für mehrere Einreisen innerhalb der Gültigkeit. Deshalb darf man es bei der Ausreise auch behalten. Es darf nur derjenige mit dem Fahrzeug fahren, der es deklariert hat.
Straßen sind OK, Benzin kann auch in $ und Lei bezahlt werden, Wechselstuben gibt es an jeder Ecke.
Nach der Autodeklaration mußten wir Migrationskarten ausfüllen und bekamen eine Aufenthaltserlaubnis bis zum späten Abend. Ein Abschnitt der Karte dient als Aufenthaltserlaubnis und muß bei der Ausreise abgegeben werden. Der Paß wird nicht gestempelt. Möchte man über Nacht bleiben, muß man sich am Aufenthaltsort registrieren.
Wieder einmal behandelten uns alle sehr freundlich.
Rumänien:
Straßenbenutzungsgebühr in Form einer E-Vignette. Man bekommt sie an jeder Tankstelle.
Ungarn:
Straßenbenutzungsgebühr in Form einer E-Vignette. Man bekommt sie an jeder Tankstelle.
Drakonische, sofort fällige Strafen auch für kleinere Übertretungen.
Die Reise begann mit 2 entspannten Tagen in Bratislava, danach ging es nach Banska Bystrica. Die slowakischen Autobahnen kosten Gebühren, dafür bekommt man allerdings auch sehr gute Fahrbahnen geboten. Zuerst geht es durch eintöniges Flachland, B.B. liegt jedoch in einer landschaftlich wunderschönen Gegend. Die Altstadt an sich ist bereits einen Besuch wert. In der Nähe liegt das kleinere, aber mindestens ebenso schöne Banska-Stiavnica.
Weiter ging es nach Bardejov, die Autobahn führt an den Karpaten entlang. Es läßt sich ganz entspannt die Landschaft genießen. Leider regnete es an diesem Tag stark, wir verkrochen uns auf unser Zimmer – wir hatten hier keine Couch bekommen. In dem kleinen Kaff fanden wir außer dem Zentralplatz und dem für Besucher geöffneten Kirchturm ohnehin nichts Interessantes.
Die letzte Nacht in der Slowakei verbringen wir wieder bei Couchsurfern, die uns Kosice zeigten. Die Stadt ist sehr hübsch und lebendig, Arbeit ist jedoch rar. Unsere Gastgeber haben beide studiert, halten sich jedoch mit Aushilfsjobs über Wasser und leben zu zweit in einem Zimmer.
Der Osten des Landes ist deutlich ärmer als der Westen, auch die Zigeunerdichte ist deutlich höher, in manchen Orten scheint es kaum Slowaken zu geben.
Wir starten zwar rechtzeitig in Richtung Grenze, stehen jedoch ewig im Stau und es bremst uns eine Ortsdurchfahrt nach der nächsten. Den geplanten Schlenker durch die Berge und zu berühmten hölzernen Kirchen knicken wir also und erreichen dennoch erst bei Einbruch der Dunkelheit den Grenzposten. Knapp zwei Stunden später holpern wir durchs dunkle Uzhgorod, das direkt an der Grenze beginnt. Nach dem Abendessen treffen wir uns mit einem jungen Paar, das uns in einer Plattenbauwohnung am Stadtrand sein Wohnzimmer anbietet.
Die Wohnungseinrichtung ist allein ein Erlebnis – alles sehr gut in Schuß, das Design hätte Urgroßmutti sicher vor Begeisterung von den Socken gehauen. Alles ist in Dunkelbraun gehalten, dazu Teppiche mit altmodischen Mustern.
Fließend Wasser gibt es in der Stadt allerdings nur zu Stoßzeiten. Angeblich sind die Leitungen so marode, daß sich eine ganztägig Versorgung wegen der erheblichen Versickerung nicht mehr lohnt.
Es ist in der Ukraine übrigens gar nicht so leicht, eine Wohnung überhaupt zu finden. Viele der grauen Blocks tragen keine Nummern, Namensschilder gibt es keine, Klingeln höchstens an der Wohnungstür, wofür man in den meisten Fällen zunächst eine Code-gesicherte Tür überwinden muß. Unangemeldeter Besuch hat also bei viele Häusern keine Chance, die Nerven der Bewohner zu strapazieren.
Die Stadt gefällt uns bei Tageslicht sehr gut, in der gepflegten Altstadt läßt es sich aushalten, überall gibt es moderne Restaurants und Cafés, es ist viel alte Bausubstanz aus verschiedenen Epochen erhalten.
Mitten in der Stadt befindet sich noch eine mittelmäßig interessante Burg, von der man immerhin einen schönen Blick hat, gleich nebenan ein Freilichtmuseum, in dem ein typisch karpatisches Dorf nachgebaut ist.
Am Einlaß wird uns erst sehr aufwendig die Preisliste erklärt, dann 1/3 des abgezählten Eintrittsgeldes zurückgeschoben, dafür gibt es statt einer Eintrittskarte nur ein breites Grinsen der alten Kassiererin.
Bei der Weiterfahrt merken wir, daß wir in einer der reicheren Gegenden der Ukraine sind. Die Straßen sind hervorragend und ziemlich neu. Zwischendurch stoppen wir in Mukacheve, wo wir bei clichéhafter ukrainischer Musik italienische Kaffeespezialitäten genießen.
Eine echte Plage ist der Zigarettenrauch in fast allen Cafés und Restaurants. Wenn man es seit Jahren nicht mehr gewohnt ist, stört es umso mehr.
In Ivano-Frankivsk landen wir wieder bei einem jungen Paar, diesmal in einer nagelneuen Eigentumswohnung mit modernster Einrichtung. Wir kochen gleich gemeinsam ein ukrainisches Nationalgericht. Den Namen habe ich vergessen, kann mich aber noch erinnern, wie es geht

Die Stadt ist ebenfalls sehr angenehm, mit einer riesigen Fußgängerzone.
Auf teilweise sehr holprigen Straßen geht es weiter nach Chernivtsi. Die Stadt ist ebenfalls ganz schön, hat aber nicht so schöne Flanierstraßen wie Ivano-F.. Die Couchsurferin, die wir hier treffen, ist sehr nett, jedoch etwas verschroben und streng gläubig. Sie scheint auch nicht zu merken, daß sie, gemeinsam mit ihrer Mutter, in einem dreckigen, verschimmelten Loch lebt. Man kann ihr keinen Vorwurf machen, wir sind dennoch froh, hier nur eine Nacht eingeplant zu haben.
Auf der Straße Richtung moldawischer Grenze bietet sich schon ein Vorgeschmack auf das Land: Es ist nichts los. An der Grenze stehen auch nur ein paar Autos, entsprechend schnell sind wir durch und fahren auf leeren holprigen Straßen durch verschlafene Ortschaften und Felder. Interessant sind die vielen gepflegten Brunnen in den Ortschaften. Wasserleitungen sind vermutlich noch die Ausnahme. Der Ostblock scheint im ärmsten Land Europas noch Realität zu sein. In Edinet machen wir einen kleinen Mittagsstop und kehren in einem der wenigen Restaurants ein. Das Essen ist spottbillig, dafür ist die Bedienung tranig und die Pizza weich. C'est l'Afrique ähm. Moldawien.
In Balti haben wir uns mit einer Amerikanerin verabredet, die gerade als Freiwillige der US-Regierung arbeitet. Die meisten Freiwilligen sind junge Leute, die in Entwicklungsländern aufs platte Land geschickt werden, Englisch unterrichten oder bei humanitären Projekten mitwirken. Sie ist schon ü30, hat ein wirtschaftswissenschaftliches Studium hinter sich und ist in einer moldauischen Bank tätig.
Der Lonely Planet schreibt, daß sich viele Expats beim Spaziergang durch Balti schmutzig fühlen. Auch wenn die Stadt nicht viel zu bieten hat, ist diese Beschreibung eine Unverschämtheit. Es gibt immerhin eine Fußgängerzone mit ein paar Cafés und die Stadt ist eigentlich recht sauber, wenn auch vieles in einem traurigen Zustand ist.
Von hier machen wir einen Ausflug nach Soroca, dort gibt es eine kleine Burg am Dnister, von der man einen tollen Blick auf das ukrainische Flußufer hat, dazu gibt es einen Stadtteil, der von seßhaften Zigeunern bevölkert ist, die sich dort kleine Paläste errichtet haben. Abgesehen vom Rohbau scheint den Zigeunern das Dach und die Fassadendekoration am wichtigsten zu sein – viele der Prachtbauten sind innen kaum ausgebaut. Ein schönes Dach haben sie jedoch alle.
Die Straße von Balti nach Chisinau besteht aus uralten Betonplatten, alle paar Kilometer gibt es Anschlußstellen mit Verzögerungs- und Beschleunigungsstreifen, die meisten führen direkt auf den Acker. Moldawien macht auf uns einen insgesamt sehr traurigen Eindruck, der sich in Chisinau fortsetzt. Die dominierende Farbe ist grau, zu sehen gibt es kaum etwas, eine Altstadt sucht man ebenso vergeblich. Farbtupfer des Tages ist unser Hotelzimmer am südlichen Stadtrand, das eingerichtet ist wie Barbie's Wohnzimmer.
Für einen Tagesausflug holpern wir nach Tiraspol. Da es der kürzeste Weg ist, entscheiden wir uns für den Grenzübergang Bender, der einen sehr schlechten Ruf hat. Der Papierkram ist zwar etwas aufwendig, läßt sich aber recht zügig erledigen. Viele der Grenzer sprechen Englisch und behandeln uns obendrein freundlich. Keine Spur von Schikane oder Schmiergeldforderungen.
Die Straßen in der selbsternannten PMR sind relativ gut, die Infrastruktur ebenso. Tiraspol hat eine ziemlich normale Geschäftsstraße, in einem kleinen Haus fanden sich sogar zwei Auslandsvertretungen: Abchasien und Südossetien. Über die Stadt verteilt gibt es einige Sherriff Supermärkte und Tankstellen. Geldwechsel ist an nahezu jeder Ecke möglich, internationale Kreditkarten sind nicht anerkannt, hier lacht das Bargeld. Es ist erstaunlich, daß man für die einheimische Währung, den nicht konvertiblen PMR Rubel, so ziemlich alles, selbst Importgüter und Kraftstoffe, ohne Mengenbeschränkung kaufen kann.
Es gibt ein paar kommunistische Bauten und Transparente zu sehen, ansonsten ist die Stadt ziemlich unspektakulär. Das Flair hat etwas Russisches.
Die Rückfahrt nach Chisinau läuft sehr geschmeidig, an der Grenze lassen wir uns wieder von KGB&Co. erfassen, während ein häßlicher Mann in neuer S-Klasse winkend auf der Gegenfahrbahn durchfährt.
Wir gehen in unser Puppenstübchen, um am nächsten Morgen auf einer wieder fast leeren Straße nach Rumänien zu fahren.
Trotz der 3 Sterne ist das Hotel, wie auch fast alle Wohnungen, trotz herbstlicher Temperaturen unbeheizt. Die Heizungen werden an einem Stichtag im November eingeschaltet. Das Raumklima ist dadurch unangenehm feucht und kalt.
Es hat uns in Moldawien gefallen, jedoch wüßten wir beim besten Willen nicht, wieso wir wiederkommen sollten.
In Rumänien hat sich in den letzten Jahren viel getan. Die Durchgangsstraßen sind größtenteils neu und stark befahren. Was für ein Kontrast zu den gähnend leeren Buckelpisten von vor zehn Jahren!
Leider ist das Fahren nicht sonderlich angenehm. Der Schilderwald ist enorm, besonders die ohne Sinn und Verstand verhängten ständig wechselnden Geschwindigkeitsbegrenzungen machen es anstrengend. Ignorieren erscheint mir auch keine Alternative, da in jedem zweiten Kaff die Polizei am Wegesrand lauert. Erschwert wird das noch durch die aggressive Fahrweise der Einheimischen.
Eine Wucht ist dagegen die Landschaft. Auf dem Weg nach Brasov (Kronstadt) überqueren wir eine malerische Bergkette mit netten Örtchen.
Für den Abend haben wir uns mit einer Couchsurferin verabredet, die uns gleich die Stadt bei Nacht zeigt.
Wie dem Anschein nach viele Rumäninnen ist sie eine ziemliche Zicke und sichtlich eingeschnappt, da wir nicht durch die verrauchten Kneipen der Stadt ziehen wollen.
Von Brasov machen wir einen Ausflug zur Burg Peles. Bereits der Weg ist die Tour wert, die Burg ist einfach klasse! In den meisten alten Burgen gibt es ja im Grunde nichts zu sehen, hier schon! Google spuckt Fotos aus, wir durften keine machen.
Eine Enttäuschung ist dagegen das Fake-Draculaschloß bei Bran, das wir am nächsten Tag besuchen. Es sieht von außen ganz nett aus, von innen ist es jedoch vollkommen uninteressant und nicht sehenswert.
Umso sehenswerter ist aber die nächste Attraktion des Tages – der Transfagarasan Paß. Der Tag ist sonnig, also ideal für diesen Umweg. Die Wintersperre startet zum Glück erst in gut einer Woche – zum 1. November. Die Straße steigt erst eher mäßig an, überquert eine Staumauer und führt dann durch den Wald, oft in Sichtweite des Stausees. Erst der nördliche Abschnitt ist wirklich spektakulär. Es geht in engen Kehren steil bergan, ruckzuck ist die Baumgrenze erreicht, leider ist der höchste Abschnitt der Straße jedoch ein Tunnel.
Mit Sibiu (Herrmannstadt) erwartet uns die nächste transsilvanische Perle. Hier haben wir uns online ein Zimmer in einem 3*** Hotel gebucht. Wir schlafen wieder einmal billiger und viel luxuriöser als in einem Hostel. Dazu ist es in Innenstadtnähe und unser mittlerweile hellbraunes Auto steht sicher im Hof. Hostelzimmer zu checken erweist sich immer wieder als pure Zeitverschwendung.
Auf dem Weg sehen wir uns noch Alba-Iulia an – sehenswert ist dort die Zitadelle, in Ermangelung eines netten Cafés bleiben wir allerdings nicht lang. Danach übernachten wir noch bei einem netten Paar in Cluj-Napoca (Klausenburg). Eigentlich hatten wir zwei Nächte eingeplant, der sehenswerte Teil erschöpft sich jedoch bereits in der Einkaufsstraße und ein paar Seitengassen.
Auf vielbefahrener Straße geht es Richtung Ungarn, auf dem Weg legen wir noch eine Mittagspause im netten Städtchen Oradea (Großwardein) ein. Danach geht es auf die Ungarische Autobahn, ein paar Stunden später erreichen wir die Weidener Werke.
Fotos werde ich noch auswählen und hochladen, wenn ich mal eine ordentliche Internetverbindung zur Verfügung habe.
Einen ordentlichen Bericht für die Homepage werde ich auch noch verfassen.
